UWG: Finanzierung völlig ungeklärt!
Viele wissen gar nicht, dass es im nächsten Schuljahr eine Gesamtschule in Alfter geben wird, die nicht von unserer Gemeinde finanziert werden muss. Von vielen unbemerkt startet die Freie Christliche Grundschule Bonn/Rhein-Sieg-Kreis im Schöntalweg im Sommer 2012 ihre Gesamtschule in Alfter. Auch diese freie Gesamtschule sucht noch Schüler.
Da fragt man sich, weshalb der Gemeinderat von Alfter mehrheitlich dann noch unbedingt eine zusätzliche gemeindeeigene Gesamtschule errichten will. Seit Jahren wird dort gegen die Bezirksregierung gekämpft, weil die Bezirksregierung die nötige Finanzkraft der Gemeinde Alfter verneint.
Etwa 20.000.000 € kostet die geplante gemeindeeigene Gesamtschule alleine in den ersten fünf Schuljahren, davon entfällt etwa die Hälfte auf die nötigen Baumaßnahmen.
Diese Gesamtschule ist für Alfter unbezahlbar.
Unsere Gemeinde befindet sich heute schon im Nothaushalt. Das heißt, seit Jahren hat Alfter zu große Schulden und jedes Jahr kommen gewaltige neue hinzu. Jeder freiwillige Zuschuss z. B. für Vereine, für einen Spielplatz, selbst der Blumenstrauß zu einer Goldhochzeit kommt schon jetzt auf die Goldwaage.
In dieser Situation will Alfter 20 Millionen Euro zusätzliche Schulden machen.
Schon lange werden die planmäßigen Straßenerneuerungen um Jahre verschoben, weil das Geld fehlt. Für sichere Fahrradwege wird das Geld in Zukunft genauso fehlen, wie für die Büchereien, für die Grundschulen und alle anderen Aufgaben der Gemeinde Alfter. Jeder wird darunter leiden müssen.
Die Unabhängige Wählergemeinschaft Alfter (UWG) warnt die Eltern der Viertklässler vor zu großem Vertrauen in die Gründung einer gemeindeeigenen Gesamtschule in Alfter.
Seit Jahren versprechen die Gesamtschulinitiative und diverse Parteien den Eltern der Viertklässler, dass zum nächsten Schuljahr eine gemeindeeigene Gesamtschule in Alfter den Betrieb aufnimmt.
Seit Jahren geht dieses Versprechen nicht in Erfüllung. Dieses Jahr wird es nicht anders sein.
In Konkurrenz zur freien Gesamtschule sollen für die gemeindeeigene Gesamtschule über hundert Anmeldungen aus Alfter dieses Jahr zusammengekratzt werden. Sie würde dann zur Pflichtaufgabe für die Gemeinde. Aber dadurch wird sie nicht bezahlbarer.
Selbst wenn sie dieses Jahr gegen jede finanzielle Vernunft gegründet würde, müsste sie in einem Jahr wieder schließen, weil Alfter dann weniger Grundschüler hat, die Gymnasien durch das Doppelabitur 2013 doppelt so viele Schüler verlieren wie sonst und dann dringend möglichst viele neue brauchen. Außerdem ist Alfter dann pleite.
Den Eltern werden besonders kleine Klassen zugesichert. Die Inklusion, der gemeinsame Unterricht mit Behinderten, soll verwirklicht werden. Ein Architektenwettbewerb soll für ein besonders repräsentatives Schulgebäude sorgen. Wer das erzählt, hat keine Ahnung von der finanziellen Lage der Gemeinde Alfter.
Bisher hat kein einziger Befürworter gesagt, wo das Geld herkommen soll. Weder der Bürgermeister, noch die Gemeindeverwaltung oder die Parteien haben einen Finanzierungsplan vorgelegt. Alles ist auf Sand gebaut. Immerhin gibt es einen privaten Förderverein, aber der kann keine Millionen bereitstellen.
Die Bezirksregierung hat der Gemeinde die kleinere, aber angemessene Sekundarschule empfohlen.
Sie könnte mit 60 Schülern pro Jahrgang betrieben werden. Es wären keine neuen Gebäude nötig. Das spart alleine etwa 10.000.000 €. Auch die laufenden Kosten wären wesentlich geringer.
Alfter ohne zweite Gesamtschule – ist das ein Standortnachteil? Nein! Ganz im Gegenteil!
Schulen aller Arten gibt es rund um Alfter genug, sie sind, teils sogar mit Schulbussen, gut erreichbar. Sie sind auch gut. So gut, dass sogar die Mehrzahl unserer Hauptschüler aus Alfter nicht etwa auf unsere eigene Hauptschule geht, sondern Bonner Schulen besucht. Was wir brauchen, ist keine überdimensionierte zweite Gesamtschule, sondern eine finanzstarke und damit handlungsfähige Gemeinde Alfter.